Edith-Russ-Haus: CDU lehnt Umbenennung ab
Die Entscheidung, den Namen des Medienhauses nicht zu ändern, hat sich die CDU-Fraktion nicht leichtgemacht und dieses schwierige Thema auf der Klausurtagung am vergangenen Wochenende ausgiebig diskutiert. „Nach Bekanntwerden der Mitgliedschaft von Edith Ruß in der NSDAP ist es wichtig, die komplexe Geschichte zu betrachten. Es muss ein konstruktiver Umgang mit der Vergangenheit gefunden werden“, fordert die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann. „Die logische Konsequenz einer Umbenennung ist die Rückgabe des Erbes, da Edith Ruß testamentarisch bestimmt hat, dass ihr Name Bestandteil des Stiftungszwecks ist“.
Laut CDU-Fraktion darf das Engagement von Edith Ruß nicht allein durch ihre politische Zugehörigkeit in der NS-Zeit bewertet werden. Auch spreche ihre Berufstätigkeit als sogenannte Sonderschullehrerin mit geistig und körperlich beeinträchtigten Kindern dafür, dass sie sich von der NS-Ideologie distanziert habe.
Ratsfrau Petra Averbeck betont: „Wir sollten die Möglichkeit nutzen, die Geschichte kritisch zu reflektieren und aus ihr zu lernen. Die Biografie von Edith Ruß muss aktiv aufgearbeitet und öffentlich im Medienhaus präsentiert werden."
Nach Auffassung der CDU-Fraktion könne das Edith-Russ-Haus einen Raum schaffen, der nicht nur Kunst und Kultur fördere, sondern auch zum Gedenken an diese dunklen Kapitel deutscher Geschichte beitrage. In diesem offenen Dialog sieht die CDU-Fraktion eine wichtige Verantwortung für die Zukunft.